Als Webentwickler ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die du treffen musst, die Wahl zwischen Server Side Rendering (SSR) und Client Side Rendering (CSR) für deine Webanwendung. Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, die Unterschiede zwischen ihnen zu verstehen, bevor du eine Entscheidung triffst.
Server Side Rendering (SSR)
Serverseitiges Rendering ist die herkömmliche Methode zum Rendern von Webseiten. Bei SSR erhält der Server eine Anfrage vom Client und erzeugt das HTML auf der Serverseite. Der Server sendet das erzeugte HTML dann als Antwort an den Client. Der Browser des Clients empfängt das HTML und zeigt es dem Nutzer an. Der Browser lädt dann das JavaScript herunter und führt es aus, das benötigt wird, um die Seite interaktiv zu machen.
Einer der Vorteile von SSR ist, dass es eine bessere anfängliche Ladezeit für den Nutzer bietet. Da der Server das HTML generiert und an den Client sendet, kann der Nutzer den Inhalt der Seite sehen, ohne dass er darauf warten muss, dass JavaScript heruntergeladen und ausgeführt wird. Das ist besonders wichtig für Nutzer/innen mit langsamen Internetverbindungen oder für Nutzer/innen von mobilen Geräten. Darüber hinaus kann SSR die Sicherheit deiner Webanwendung verbessern, indem es die Benutzereingaben auf der Serverseite validiert.
Ein weiterer Vorteil von SSR ist, dass es einfacher zu implementieren und zu testen ist. Da das HTML auf der Serverseite generiert wird, kann es leicht getestet werden, ohne dass ein Browser benötigt wird. Das kann in der Entwicklungsphase Zeit und Mühe sparen.
SSR hat jedoch einige Nachteile. Es kann auf der Serverseite ressourcenintensiver sein, da der Server das HTML für jede Anfrage generieren muss. Das kann zu langsameren Antwortzeiten und einer höheren Serverlast führen. SSR erfordert auch eine sorgfältigere Implementierung des Caching, um unnötige Verarbeitung zu vermeiden. Außerdem ist SSR möglicherweise nicht für Webanwendungen geeignet, die häufig aktualisiert werden müssen, da der HTML-Code für jede Aktualisierung auf der Serverseite neu generiert werden muss.
Client Side Rendering (CSR)
Client Side Rendering hingegen ist eine neuere Technik, die mit dem Aufkommen von JavaScript-Frameworks wie React, Angular und Vue populärer geworden ist. Bei CSR sendet der Server eine einfache HTML-Seite an den Client, die einen Verweis auf das zum Rendern der Seite erforderliche JavaScript enthält. Der Browser lädt dann das JavaScript herunter und verwendet es, um die Seite auf der Client-Seite zu rendern.
Zu den Vorteilen von CSR gehört eine bessere Leistung nach dem ersten Laden. Da der Browser nur das JavaScript herunterladen muss, das zum Rendern der Seite erforderlich ist, können nachfolgende Seiten viel schneller geladen werden. Außerdem ermöglicht CSR dynamischere und interaktivere Webseiten, da das JavaScript verwendet werden kann, um die Seite zu aktualisieren, ohne dass sie komplett neu geladen werden muss.
CSR hat aber auch einige Nachteile. Die anfängliche Ladezeit kann langsamer sein, da der Browser das für die Darstellung der Seite erforderliche JavaScript herunterladen und ausführen muss. Das kann vor allem für Nutzer/innen mit langsamen Internetverbindungen oder für Nutzer/innen von Mobilgeräten problematisch sein. Außerdem hat CSR eine schlechtere SEO-Performance, da Suchmaschinen-Crawler Schwierigkeiten haben können, die durch JavaScript generierten Inhalte zu analysieren.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass die Wahl zwischen SSR und CSR von den spezifischen Anforderungen deiner Webanwendung abhängt. SSR eignet sich besser für Websites, die bessere anfängliche Ladezeiten, Sicherheit und SEO-Leistung erfordern, während CSR besser für dynamischere und interaktive Webanwendungen geeignet ist.
Als Webentwickler ist es wichtig, die Unterschiede zwischen diesen Techniken zu verstehen und diejenige zu wählen, die am besten zu deinen Bedürfnissen passt.
Es gibt auch hybride Ansätze, die die Vorteile von SSR und CSR kombinieren, z. B. serverseitiges Rendering für das erste Laden und clientseitiges Rendering für spätere Aktualisierungen.